Gut gefüllt war der Saal des Offiziersheim der Fliegerhorstkaserne am Montagnachmittag, den 05. September 2022. Die Gemeinschaft der Flugabwehr- und Flugabwehrraketentruppe e.V. (GFF) hatte das aktive Personal des FlaRakG 1 zu einer besonderen Präsentation eingeladen. Zu Gast: Oberst i.G. Dennis Krüger, Referatsleiter im Kommando Luftwaffe und u.a. zuständig für die Weiterentwicklung der bodengebundenen Luftverteidigung. Begrüßt vom Veranstalter, dem stellvertretenden Vorsitzenden der GFF, Major Thomas Finkeldey, sowie vom Kommodore des FlaRakG 1, Oberst Jörg Sievers, trug er zu den aktuellen Prozessen und Entwicklungen der nationalen Luftverteidigung auf der Planungs- und Entscheidungsebene vor.
Von einer „Veränderung der Betrachtungsweise in der Luftverteidigung“ sprach Oberst i.G Krüger gleich zu Beginn und meinte damit den Krieg in der Ukraine. Auch die geänderte und sich rasant entwickelnde Bedrohungssituation für die Bundesrepublik machte der Experte schonungslos zum Thema. Darauf basierend ständen allerdings wichtige Entscheidungen an. So zum Beispiel die qualitative und quantitative Erhöhung der Lenkflugkörper für das Waffensystem PATRIOT, die Betrachtung neuer Systeme auf dem Markt oder auch die Schließung der „Lücke“ in der deutschen Luftverteidigung in hohen Flughöhen an. Informationen und Perspektiven, welche die zukünftigen, möglichen Nutzer im FlaRakG 1 sowie in der FlaRakGrp 61 sehr interessierten. Zudem nahm sich Oberst i.G. Krüger sowohl im Vortrag als auch im Anschluss reichlich Zeit, um teils sehr fachbezogene aber auch kritische Fragen ausführlich vor dem Plenum zu beantworten.
Denn nicht zuletzt Aussagen auf höchster politischer Ebene hatten in der nationalen wie internationalen FlaRak-Community viele hellhörig werden lassen. So sprach Bundeskanzler Olaf Scholz erst kürzlich in seiner Grundsatzrede am 29. August 2022 an der Karls-Universität in Prag von einem „gemeinsam aufgebauten Luftverteidigungssystem in Europa“ und dass „Deutschland in den kommenden Jahren ganz erheblich in unsere Luftverteidigung investieren werde“. Das dies nicht nur den Ausbau der bereits vorhandenen Fähigkeiten, sondern einen Zuwachs von neuen Fähigkeiten (Stichwort: „Arrow 3“) erfordert, lässt umso mehr den Besuch aus dem zuständigen Referat des Kommando Luftwaffe als notwendig und umso positiver erscheinen.
Mit einer Runde Getränke wurde die Veranstaltung durch den Gastgeber GFF in Form vieler kleiner Gesprächsrunden zwischen den Gästen aus Berlin und Zuhörern aus den FlaRak-Standorten abgeschlossen. Ein informativer Tag für alle Beteiligten!